„Ich habe gekämpft und überlebt!“ : die Biografie meines Urgroßvaters Franz Sailer - ein steirischer Widerstandskämpfer ; 1895-1952

Diese Diplomarbeit ist im Wesentlichen eine kurze Biografie über meinen Urgroßvater Franz S., welcher 1895 geboren wurde und auf einem Bauernhof aufwuchs. Mit 20 Jahren wurde er in den Ersten Weltkrieg einberufen, in Przemysl schwer verwundet und in Italien beinahe getötet. Nachdem Franz den Ersten Weltkrieg überlebt hatte, machte er im Zweiten Weltkrieg eine schwere Zeit durch. Er war ein großer Gegner des Nationalsozialismus und machte auch keinen Hehl daraus. Nachdem er sich öffentlich negativ über das NS-Regime geäußert hatte, wurde er verhaftet und nach Graz gebracht. Ein weiterer Grund dafür könnte aber auch seine Widerstandshandlung, das Verstecken einer Kirchenglocke, gewesen sein. Er wurde von Graz bald nach Dachau und von dort nach Auschwitz II gebracht.Kurz vor der Befreiung des KZs Auschwitz wurde er wieder freigelassen. Nach der Rückkehr aus dem KZ bot er seiner Familie jedoch keinen schönen Anblick, denn er wog nur mehr 38 Kilogramm. Auch wenn er durch die Haft sehr geschwächt war, wurde er 1945 zum "Volkssturm" einberufen und kämpfte noch einmal vor seinem Tod. Mein Urgroßvater war bereits in Auschwitz-Birkenau auf seine schwere, erst später diagnostizierte Krankheit aufmerksam geworden. Doch erst sehr spät wurden die Anzeichen deutlicher. Nachdem der Krieg vorbei und der Alltag wieder eingekehrt war, wurde er zunehmend schwächer. Die Diagnose lautete: Lungenkrebs. Ob die Krankheit durch die Aufenthalte in Dachau bzw. Auschwitz ausgebrochen ist, ist leider nicht zu belegen, doch die Vermutung liegt nahe. Bald nach der Heimkehr aus der Gefangenschaft begann Franz S. Blut zu spucken. Seine Schmerzen waren unerträglich und deshalb bekam er relativ hohe Dosen Morphium, um sie besser zu ertragen. Auch wenn die Krankheit schon weit fortgeschritten war, unternahm Franz noch kurz vor seinem Tod eine Wallfahrt nach Lourdes. Im Jahre 1952 verstarb mein Urgroßvater nach schwerer Krankheit und einem ereignisreichen Leben.This thesis is essentially a short biography of my great-grandfather Franz Sailer, who was born in 1895 and grew up on a farm. At 20 he was convened in the First World War, where he was severely wounded and almost killed in Italy. After surviving the 1st World War, Franz went through a difficult period in World War II, as my great-grandfather was a great opponent of National Socialism and he made no bones about it. After he had publicly expressed negative opinion on the Nazi regime, he was arrested and taken to Graz. Another reason could also be his act of resistance, the hiding of a church bell. He was soon taken to Dachau and further on to Auschwitz?Birkenau. Shortly before the liberation of the Auschwitz concentration camp, he was released by the Nazis. However, having spent some time in the camp, his appearance offered his family a terrible sight. His weight had dropped to only 38 kg. Even though he was very weakened by the imprisonment, he was drafted into the "Volkssturm" in 1945 and remained resistant of the regime until his death. My great-grandfather, Franz Sailer, finally became aware of a terrible disease, diagnosed at the concentration camp in Auschwitz?Birkenau. Late symptoms became apparent after the war was over and everyday life had returned, and Franz became progressively weaker. The diagnosis was lung cancer. Whether or not the disease had broken out due to the stays in Dachau or Auschwitz cannot be proven, but it seems likely. It was not long until Franz S. began coughing blood and his pain was unbearable, so he consumed morphine to make it more bearable. Although the disease was far advanced, Franz took part in a pilgrimage to Lourdes shortly before his death. In 1952 my great-grandfather passed away after long illness and a busy life.vorgelegt von Andrea HaasAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in dt. und engl. SpracheGraz, Univ., Dipl.-Arb., 2014(VLID)23431